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Mittwoch, 24-04-2024

Die Geschichte Rentrischs

Spellenstein
Spellenstein
Hoefchen
Hoefchen
Hammerwerk
Hammerwerk
Gasthaus Schwarz
Gasthaus Schwarz
Rentrisch 1960
Rentrisch 1960
Rentrisch 1939
Rentrisch 1939

Rentrisch,
heute ein Stadtteil von St. Ingbert, besitzt einen der ältesten Zeugen des Saarlandes für die frühe Besiedlung seines Gebietes, den mitten im Ort stehenden, 6,55m hohen Menhir, genannt „Spellenstein".
Der Name dieses von Menschen der Jungsteinzeit vor etwa 4000 Jahren im Talgrund errichteten Monolithen soll von seiner Form, die einer Spindel gleicht, herkommen.
In den ältesten Urkunden wird er deshalb auch als „Spindelstein", „die Spille auf dem Rennfeld" oder „Crimhilds Spille" aufgeführt.
In Lohmeyers „Sagen der Saar" und im Volksmund wird er als der „Riesenwetzstein" bezeichnet, an dem der Riese „Kreuzmann", der auf dem über Rentrisch liegenden „Stiefelberg" hauste, sein Schwert geschliffen haben soll.

Bodenfunde (Scherben von Urnen, Tongefäßen, Münzen, Lanzenspitzen, Axt und Beil, Mauerfundamente), die bei Ausgrabungen im Rentrischer „Kirschgrund" und im Raum des heutigen Friedhofs (1955), am Saarbrücker Wasserwerk (1927) und in der Nähe des ehemaligen Eisenwerks „Lottenhammer" (1867) gefunden wurden, belegen, dass schon in der Zeit zwischen 160-200 n. Chr. hier Menschen gewohnt haben.

Urkundlich werden im Räume von Rentrisch, das viele Jahrhunderte zum Banngebiet von Ensheim gehörte, zuerst der „Spellenstein", der „Rauschenborn" und die hier am Bach stehende „Brudermühle" erwähnt.   "Der Renntriesch" oder „Rennertriesch", umfasste ein Gebiet von etwa 88 Morgen, durch das bereits in der Kelten- und Römerzeit die von Metz über Saarbrücken zum Rhein führende Geleitsstraße ging, auf der die Grafen von Saarbrücken bis zum „Spellenstein" das vom Kaiser seit 1281 übertragene Geleitsrecht ausübten.  

Der Name „Rentrisch" ist aus dem mittelhochdeutschen Wort „Driesch", womit man ein landwirtschaftlich nicht nutzbares Gebiet bezeichnete, und dem als „Rainerus" oder auch „Renner" gesprochenen und geschriebenen Namen eines mit dem Grafen Friedrich von Saarbrücken verwandten Adligen entstanden.
Dieser Adlige schenkte am 25. Mai 1152 seinen Besitz in Rentrisch dem Kloster Wadgassen (Beurkundet von Papst Eugenius III).  
Ein Dorf mit Namen Rentrisch gab es damals noch nicht, doch wurde schon lange vor dieser Zeit eine Mühle erwähnt, die in diesem Gebiet lag und wie auch das Gebiet von Ensheim („0nisheim") zum Kloster „Sanct Martin Glanderiensis" („Sankt Martin im Eichengrund") in Lubeln gehörte.
Aus diesem Kloster ist das heutige Longeville les Saint Avold entstanden.  
Der Besitz des Klosters Lubeln im Banngebiet von Ensheim mit drei Wiesen und einem Tal, durch das man hinabfahren muss, um zu einer Mühle zu gelangen wird urkundlich aber bereits am 21. Nov. 875 von Ludwig dem Deutschen und in der Folgezeit immer wieder bestätigt.
Diese Mühle, bei der es sich nur um die „Brudermühle" handeln kann, wurde sicher von den „Fratres Monasterii Sancti Martini Glanderiensis" (den Brüdern des Klosters Sankt Martin) erbaut, weshalb sie auch den Namen „Brudermühle" erhielt. Sie ist das erste urkundlich nachweisbare Gebäude des heutigen Rentrisch.