30 Jahre KIRCHENCHORGEMEINSCHAFT – 30 Jahre „Eine musikalische Verbindung“

War es ein Gedanke aus dem Katholischen Cäcilienchor Rentrisch, war es ein Gedanke aus dem Kirchenchor St. Ursula Scheidt, war es ein Gedanke von Pfarrer Nikolaus Niederländer, dem Präses der beiden Chöre, oder war es Gottes Fügung: Zur Bildung der Chorgemeinschaft, wie sie in den Vorplanungen hieß, darf alles angenommen werden.

Letztendlich war es bestimmt Gottes Wille, dass sich die Sängerinnen und Sänger aus Rentrisch und Scheidt bereit erklärten, gemeinsam zum Lobe des Herrn zu singen.

In einer ersten gemeinsamen Vorstandssitzung der Kirchenchöre aus Rentrisch und Scheidt am 01. März 1993 um 20 Uhr im Pfarrheim in Scheidt begrüßte Pfarrer Nikolaus Niederländer die Vorstandsmitglieder Erwin Quirin, Franz Rebmann, Georg Paulus, Rainer Uhl, Peter Lanzloth  und Robert Paulus aus Rentrisch, sowie die Scheidter Vorstandsmitglieder Roswitha Mohr, Regina Berger, Gudrun Adam, Lieselotte Schommer und Peter Adam.

Chorleiter Andreas Jung war ebenfalls zugegen.

Nach der Begrüßung durch den Präses gab dieser den Grund der Zusammenkunft bekannt: Beide Chöre wollen singfähig bleiben. Erste gemeinsame Schritte hierzu wurden bereits getan mit dem gemeinsamen Singen an Allerheiligen und Weihnachten 1992. Roswitha Mohr, die 1. Vorsitzende des Scheidter Chores, führte an, dass der Scheidter Dirigent Georg Grün nach Ostern den Chor verlassen wird. Da nur noch drei Männer im Chor singen ist letztgenannter singunfähig. In Anbetracht des guten gemeinsamen Singens sollten beide Chöre zusammen gelegt werden. Die Eigenständigkeiten beider Vereine sollten abgelegt werden, auch die Kassen und Vorstände sollten eins werden. Alle Scheidter Sängerinnen und Sänger seien dafür, dass ein Chor gebildet werde.

Der Wunsch des Rentrischer Vorstandes sei aktuell, dass jeder Chor seine Eigenständigkeit bewahren soll, so der 1. Vorsitzende Erwin Quirin. Mit allen Aktiven und Inaktiven Mitgliedern soll eine Besprechung stattfinden und erst danach ein Beschluss gefasst werden. Auch die Bildung von Fahrgemeinschaften wurde angesprochen, das die Älteren kein Fahrzeug zur Verfügung hätten. Bedenken hatte Rainer Uhl, dass bei einer Fusion wohl einige Aktive dem Rentrischer Chor fern bleiben würden. Georg Paulus plädierte dafür, dass jeder Chor seine Eigenständigkeit behält, jedoch gemeinsam gesungen werden sollte. Alle Vorstandsmitglieder aus Rentrisch schlossen sich dieser Vorgabe an.

Pfarrer Niederländer sagte, dass das Interesse am Chorgesang nicht so groß sei, dass jede Pfarrei einen Chor haben könnte. Der Chor in Schafbrücke sei schon einige Jahre aufgelöst, der Chor aus Scheidt sei in der Krise, und in Rentrisch sei es nur eine Frage der Zeit, wann die Singfähigkeit beendet sei. Die optimale Lösung sei die Bildung einer Chorgemeinschaft. Diesem Ansinnen schloss sich auch Chorleiter Andreas Jung an. Als Fazit bleibt: Vorerst bleiben die Chöre eigenständig. Im geselligen Bereich wird gemeinsam geplant, wie auch im sacralen Bereich. Roswitha Mohr erklärte, dass die Scheidter Chormitglieder immer zu den Proben nach Rentrisch kommen würden. Pfarrer Niederländer fand dies großzügig und wünschte den Beginn der gemeinsamen Proben nach Ostern.

Zum Schluss wünschte der Geistliche, dass eine Arbeitsgemeinschaft aus beiden Vorständen gebildet werde, um die anstehenden Probleme lösen zu können. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde gebildet mit folgenden Mitgliedern:

Erwin Quirin, 1. Vorsitzender Rentrisch, Roswitha Mohr, 1. Vorsitzende Scheidt, Andreas Jung, Chorleiter, Franz Rebmann, Schriftführer, Lieselotte Schommer, Beisitzerin und Pfarrer Nikolaus Niederländer als Präses.

Die erste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft fand am 16. März 1993 um 16 Uhr im Pfarrheim in Scheidt statt. Pfarrer Niederländer begrüßte die Anwesenden Roswitha Mohr, Lieselotte Schommer, Erwin Quirin, Franz Rebmann und Andreas Jung und zog eine kurze Zusammenfassung der vorausgegangenen Vorstandssitzung. Der Pfarrer sprach das Thema Namensänderung an. Erwin Quirin sprach sich dafür aus, dass die Chöre regional nicht umbenannt werden sollten. Trotzdem sollte eine Chorgemeinschaft gebildet und gemeinsam gesungen werden. Eine Namensänderung für den Rentrischer Chor sei auch nicht sinnvoll im Hinblick auf das in einiger Zeit erfolgende 100-jährige Jubiläum. Lieselotte Schommer wäre nicht glücklich, wenn keine Namensänderung erfolge. Roswitha Mohr schlug vor, dass wir uns einfach Chorgemeinschaft Cäcilia als Namen nehmen sollten. Pfarrer Niederländer gab zu bedenken, dass eine Namensänderung noch zu früh wäre, da sich noch viel ändern könne. Letztendlich wurde beschlossen bei Auftritten zu sagen: Es singt die Gemeinschaft der Kirchenchöre der Pfarreien Heilige Familie und St. Ursula.

Sprecher der Chorgemeinschaft sind Erwin Quirin und Roswitha Mohr.

Zur zweiten Sitzung der Arbeitsgemeinschaft am 29. April 1993 um 16 Uhr im Pfarrheim in Scheidt konnte Pfarrer Niederländer die Mitglieder Roswitha Mohr, Lieselotte Schommer, Erwin Quirin, Franz Rebmann und Chorleiter Andreas Jung begrüßen.

Erwin Quirin sagte, der Auftakt unserer gemeinsamen Arbeit sei gut gewesen. Die erste gemeinsame Chorprobe am 13. April sei sehr gut besucht gewesen. Wenn es so weiter gehe, könnten wir getrost und zufrieden in die Zukunft schauen. Quirin dankte den Scheidter Sängerinnen und Sänger für ihren Einsatz an Ostern in Rentrisch, Frau Schommer wiederum dankte den Rentrischern für ihr Engagement in Scheidt. Die Osterfeiertage seien ein Gewinn für alle Choristen gewesen.

Nach weiteren Terminplanungen für das laufende Jahr wurde die nächste Sitzung auf den 14. Oktober 1993 festgelegt. Diese Sitzung wurde jedoch auf Anfang 1994 verschoben, da keine besonderen Angelegenheiten zu besprechen waren.

Zur Auflösung der Arbeitsgemeinschaft wurde in den Chronikunterlagen folgender Text festgehalten:

Am 01.03.1993 wurde durch die Vorstände der beiden Kirchenchöre eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die den Zusammenschluss beider Vereine vorbereiten und durchführen sollte. Die Mitglieder dieses Gremiums waren:

Erwin Quirin, 1. Vorsitzender Kirchenchor Rentrisch

Roswitha Mohr, 1. Vorsitzende Kirchenchor Scheidt

Franz Rebmann, Schriftführer

Lieselotte Schommer, Beisitzerin

Andreas Jung, Chorleiter

Nikolaus Niederländer, Pfarrer.

Sitzungen fanden statt am 01.03.1993, 16.03.1993, 29.04.1993

jeweils um 16 Uhr im Pfarrheim in Scheidt.

Die anwesenden Mitglieder in der gemeinsamen Generalversammlung beider Chöre, am 04. Februar 1994 im Pfarrheim in Scheidt durchgeführt, besiegelten nun offiziell den Zusammenschluss. Daher besteht ab diesem Datum die Arbeitsgemeinschaft nicht mehr. Sprechen wir den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft unseren Dank aus für die Arbeit und Mühe, die sie zum Wohle unserer beiden Kirchenchöre Heilige Familie und St. Ursula auf sich genommen haben.

Ein entsprechender Wortlaut  über den Zusammenschluss wurde in die Chorsatzung aufgenommen.

Freuen wir uns über eine gute Zusammenarbeit aller aktiven und inaktiven Chormitglieder, zum Wohle unserer Gemeinschaft und zur Ehre und zum Lob Gottes.

Rentrisch und Scheidt, 10.02.1994, Franz Rebmann, Schriftführer.

Bezüglich des offiziellen Zusammenschlusses der beiden Kirchenchöre sei hier aus den Aufzeichnungen zur gemeinsamen Generalversammlung am 04. Februar 1994 im Pfarrheim Scheidt folgender Text zitiert:

In der nun folgenden kurzen Aussprache über den Zusammenschluss zur Chorgemeinschaft stellte Ortsvorsteher Winfried Morsch interessante Aspekte fest. Vieles hätten Rentrisch und Scheidt gemeinsam, doch alles aufzuzählen würde zu weit führen. Gab es früher Verstimmungen zwischen den Gemeinden wegen eines Kirchenneubaues so sei es um so erfreulicher, wenn beide Kirchenchöre zusammen fänden. Dies sei eine hoch interessante Sache.

Mit großem Beifall der Anwesenden wurde der Zusammenschluss zur Chorgemeinschaft einstimmig angenommen. Zuvor hatte Herr Willi Schmitt erklärt, dass wir uns zukünftig als Kirchenchorgemeinschaft vorstellen sollten. Ein entsprechender Text wird vom Schriftführer erstellt und in die Satzung aufgenommen. Somit stellen wir uns ab sofort vor als „Kirchenchorgemeinschaft Heilige Familie Rentrisch und St. Ursula Scheidt“. Herr Quirin brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass wir mit Gottes Hilfe noch viele Jahre miteinander musizieren und arbeiten können. Erbitten wir uns Gottes Segen für unsere Gemeinschaft.

Der erste Vorstand der Kirchenchorgemeinschaft setzte sich aus nachstehend genannten Mitgliedern zusammen:

Erwin Quirin, 1. Vorsitzender

Roswitha Mohr, 2. Vorsitzende

Franz Rebmann, Schriftführer

Peter Lanzloth, Kassenwart Rentrisch

Peter Adam, Kassenwart Scheidt

Karl-Heinz Trumpler, Notenwart Rentrisch

Lieselotte Schommer, Notenwartin Scheidt

Robert Paulus, Beisitzer Rentrisch

Hans Lillig, Beisitzer Scheidt

Andreas Jung, Chorleiter

Nikolaus Niederländer, Pfarrer und Präses.

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Chormitglieder,

noch heute, und dies seit dreißig Jahren, besteht die Kirchenchorgemeinschaft. Mit Gottes Hilfe dürfen wir Sängerinnen und Sänger uns freuen, zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Zuhörer im Dienste der Musica sacra tätig sein zu dürfen.

Franz Rebmann