Gedenken an die Heilige Cäcilia

Im November finden die Cäcilienfeste der Kirchenchöre statt zum Namenstag der Heiligen Cäcilia. Sie ist die Patronin der Kirchenmusik und somit auch der Kirchenchöre. Franz Rebmann hat in den Vereinschroniken der Kirchenchorgemeninschaft Rentrisch/Scheidt geblättert und einige Eintragungen gefunden, die bereits vor 99 Jahren bzw. vor 90 Jahren zu diesem Thema niedergeschrieben wurden.

Die Cäcilienfeste sind bis heute ein fester Bestandteil im Leben des Chores. Lediglich in den Corona-Jahren 2020 bis 2023 konnte der Heiligen Cäcilia nicht feierlich gedacht werden. Doch die  Niederschriften in den Chronikbüchern zeugen davon, dass der Namenstag der Heiligen immer Anlass gab zu einer Feier im Gottesdienst, verbunden mit einem anschließenden gemütlichen Beisammensein aller Chormitglieder.

Zwar bestand der Kirchenchor Rentrisch bereits seit März 1901 als singender Männerchor, doch erst 1922 wurde zum ersten Mal ein Vorstand gewählt. Daher existieren erst ab diesem Zeitpunkt schriftliche Chronikunterlagen.

In den wenigen  Unterlagen des Chores aus Scheidt sind keine Aufzeichnungen zu lesen über die Jahresprogramme.

Doch auch mit Bestehen der Kirchenchorgemeinschaft ab 1994 wird alljährlich das Cäcilienfest feierlich begangen.

So dürfen wir nun lesen, was der Chronist des Kirchenchores Rentrisch im Chronikbuch Nummer 1 zum Cäcilienfest im Jahre 1925 schriftlich festgehalten hat.

Rentrisch, den 17. November 1925

Wie alljährlich, so feierte auch in diesem Jahr unser Chor das Fest seiner Patronin, der heiligen Cäcilia, und zwar am Sonntag den 17. November.

Um halb acht Uhr eröffnete unser 1. Vorsitzender Herr Jakob Schumacher die Feier mit einer Begrüßungsansprache. Besonders hieß er unsere werten Herren inaktiven Mitglieder sowie deren Angehörigen herzlich willkommen und dankte ihnen und den anderen Anwesenden herzlich für ihr zahlreiches Erscheinen. Nach diesem erfreute uns unsere Musik mit einem wohlgelungenen längeren Vortrag.

Auch unser werter Herr Präses Herr Pastor Bur schilderte an Hand seines schönen Vortrages einen unserer größten Musiker.  Zum Schluss seiner Rede ermahnte unser Herr Präses alle Mitglieder unseres Chores treu zur guten Sache zu stehen.

Es wechselten nun Gesang, Musik und Couplet gegenseitig ab und es wurde Vorzügliches geleistet. Von zehn Uhr ab konnte jeder, der gerne tanzen wollte, auch auf seine Rechnung kommen. So ging’s nun abwechselnd bis zum Schluss.

Unser Chor hat mit diesem Abend seinen Mitgliedern, sei es aktiv oder inaktiv, nochmals einige frohe Stunden bereitet und mit Stolz kann unser Chor auf das Gelingen dieses Abends sehen.

Die gemeinschaftliche Generalkommunion fand am Patronatsfeste selbst am 22. November statt.

Der Schriftführer

Stalter Ludwig

Er war in den Jahren von 1925 bis 1929 im Vorstand des Kirchenchores Rentrisch.

Diese Eintragungen wurden vor nunmehr 99 Jahren niedergeschrieben, in der damals gebräuchlichen Schriftart nach Ludwig Sütterlin. Der Grafiker wurde am 23. Juli 1865 in Lahr im Schwarzwald geboren und verstarb am 20. November 1917 in Berlin.

Ebenfalls in dieser Schriftform zu lesen sind die Gedanken zum Cäcilienfest 1934. Sie wurden also vor 90 Jahren festgehalten.

Cäcilienfest am 11. November 1934

Am 11. November hielt unser Chor sein diesjähriges Cäcilienfest. Nach einem schmissigen Auftakt der neu gegründeten Musikkapelle eröffnete unser Vorsitzender, Herr Jakob Schumacher den Abend.

Er hieß alle Mitglieder, deren Angehörige und alle Gäste recht herzlich willkommen. Der Chor sang hierauf das Lied „Abendgebet“, wobei die Musikkapelle begleitete.

Hierauf hielt unser Herr Präses einen Vortrag über die Entwicklung der Kirchenmusik von den ersten Anfängen bis in unsere Zeit. Der Chor sang zwischendurch zwei Lieder.

Zum besseren Verständnis des Vortrages hatte unser Herr Präses Schallplatten besorgt. Der Vortrag war sehr interessant und daher wurde unser Herr Präses für seine Bemühungen durch reichen Beifall belohnt. Herr Schumacher dankte ihm im Namen aller Anwesenden recht herzlich.

Nachher erlebten die Chormitglieder mit ihren Angehörigen noch ein paar frohe gemütliche Stunden.

Es wechselten Liedvorträge mit Darbietungen auf der Bühne und Tanz.

Soweit der Schriftführer.

Albert Berrang versah diesen Dienst als Vorstandsmitglied in den Jahren 1931 bis 1937.

Jakob Schumacher bekleidete das Amt des 1. Vorsitzenden von 1923 bis 1949. Als Geistlicher war Pfarrer Johannes Bur als Präses für den Chor zuständig. Pfarrer Bur, für die Pfarrgemeinde Rentrisch von 1920 bis März 1935 im Dienst, geboren am 24. März 1889, verstarb am 7. September 1935.

Franz Rebmann

(Beitragsfoto: gemeinfrei / Wikimedia)