Sänger können auch mit dem runden Leder

fussball1994

von Franz Rebmann

Mit dem heutigen Bericht sei erinnert an ein Fußballturnier auf Rentrischer Boden, das vor genau dreißig Jahren stattgefunden hat, und an dem die neu gegründete Kirchenchorgemeinschaft teilnahm. Nun ist unsere Kirchenchorgemeinschaft ja bekannt für ihre gesanglichen Darbietungen. So gut wie nicht bekannt ist die Tatsache, dass es auch „Fußballspieler“ im Verein gibt, die (manchmal mehr schlecht als recht) dem runden Leder nachrennen. So geschah es auch bei einem Fußballturnier, das am 18. und 19. Juni 1994 auf dem damals noch Rentrischer Braschenplatz ausgetragen wurde. Heute steht ja ein ausgezeichneter Rasenplatz zur Verfügung. Doch damals wurde bei großer Hitze noch viel Staub aufgewirbelt.

Bereits im Jahr zuvor fand ein Wiederaufleben des Fußballturniers „Ein Dorf spielt Fußball“ in Rentrisch statt.

Als Chronist kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, dass es dem damaligen 1. Vorsitzenden Erwin Quirin nach „zähen Verhandlungen“ gelungen war, eine Mannschaft der Kirchenchorgemeinschaft melden zu können.

Im Chronikbuch ist zu lesen:

18./19. Juni 1994 Fußballturnier

Nachdem im vorigen Jahr ein Wiederaufleben des Fußballturniers „Ein Dorf spielt Fußball“ stattgefunden hatte, richteten auch diesmal die Freiwillige Feuerwehr  und die Junge Union diese Veranstaltung wieder aus. Neben vier aktiven Mannschaften hatten auch sieben inaktive Gruppen ihre Teilnahme zugesagt. Auch unsere Kirchenchorgemeinschaft spielt  mit. Wir wollten zeigen, dass wir nicht nur singen sondern auch Fußball spielen können. Folgende Mannschaft konnten wir melden: Thomas Grewenig, Bruno Schuster, Dagobert Hohneck, Marc Schreiber, Hans Rebmann, Franz Rebmann, Jürgen Fickinger und Bernd Mehr. Joachim Mues war unser Torwart, Vikar Stefan Trauten unser Mannschaftskapitän. Als Spielertrainer war Alois Grewenig für die Mannschaft zuständig.

Herrliches Sommerwetter begleitete die beiden Turniertage, große Hitze ließ die Spieler immer wieder zu kühlen Getränken greifen. Entsprechend der Witterung qualmten nicht nur die Füße, auch der Fußballplatz war sehr staubig.

Am ersten Spieltag hatten wir folgende Ergebnisse zu vermelden:
Schneller Schuh ’93/Kirchenchorgemeinschaft: 6:0
Junge Union/Kirchenchorgemeinschaft: 1:0
Kirchenchorgemeinschaft/Harmonie Kulturhaus: 3:0

Man sieht, wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Die Tore im dritten Spiel erzielten zum 1:0 Jürgen Fickinger, das 2:0 war ein Eigentor und das 3:0 erzielte Thomas Grewenig.

Der zweite Spieltag bescherte uns gleich zwei Spiele hintereinander, weil in Bezug auf andere Teilnehmer Umstellungen notwendig wurden. Bei brütender Hitze schlugen wir uns aber tapfer und gewannen das erste Spiel:

Kirchenchorgemeinschaft/Tuba 04: 4:2
Tore: 1:0 Jürgen Fickinger, 2:0 Eigentor, 3:0 Stefan Trauten, 3:1 Stefan Lück, 4:1 Jürgen Fickinger, 4:2 Timo Nothoff.

Das zweite Spiel endete unentschieden:
Torpedo Krummbein/Kirchenchorgemeinschaft:  0:0

Leider hatten wir am Nachmittag gerade noch fünf Feldspieler und den Torwart, diesmal Hans Rebmann, zur Verfügung. Wir konnten nicht mehr auswechseln und verloren unser letztes Spiel:
Kirchenchorgemeinschaft/Männergesangverein  0:4.

Hier nun unsere Platzierung in der Endtabelle: Platz 5 bei 7:13 Toren und 5:7 Punkten. Bedenkt man, dass wir in ganz kurzer Zeit eine Mannschaft aufstellten, die sich zum Teil nicht kannte und nie zusammen gespielt hatte, haben wir uns doch tapfer geschlagen.

Eines sei noch anzumerken, nämlich unser „Schlachtruf“, mit dem wir unsere Gegner begrüßten: „Wir grüßen unseren Gegner mit einem kräftigen Halleluja“. Alle Fußballer spielten natürlich ohne Gage, der Spaß stand im Vordergrund.

Als Chronist möchte ich noch folgende Anekdote zum Fußballturnier festhalten: Den genauen Grund weiß ich nicht mehr. War es Unvermögen, war die große Hitze schuld oder hatte der viele Staub mir die Sicht auf den Ball „vernebelt“. Auf jeden Fall trat ich in einem unserer Spiele einem Gegenspieler an das Schienbein. Der schrie auf und Schiedsrichter Karl-Heinz Ferchel verwies mich mit der roten Karte des Feldes. In welchem Spiel und welcher Spieler der Leidtragende war, kann ich auch nicht mehr sagen. Doch ich glaube, als einziger „Spieler“ bei diesem Turnier die rote Karte erhalten zu haben.

Das Mannschaftsfoto der Kirchenchorgemeinschaft Heilige Familie Rentrisch und St. Ursula Scheidt zeigt die Spieler von links nach rechts stehend:
Joachim Mues, Dagobert Hohneck, Vikar Stefan Trauten, Hans Rebmann, Jürgen Fickinger,

von links nach rechts kniend:
Thomas Grewenig, Bernhard Mehr, Bruno Schuster, Marc Schreiber, Franz Rebmann.

Nicht auf dem Bild ist Spielertrainer Alois Grewenig.